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Ace Attorney - Apollo Justice (DS)

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Mit Ace Attourney Apollo Justice ist hierzulande nun der mittlerweile dritte Teil der beliebten Ace Attourney-Gerichts-Simulations-Serie erhältlich. Nachdem wir in den erstne beiden Teilen in die Haut des anwaltes Phoenix Wright geschlüpft waren, gibt es nun Frischfleisch, denn wir betreten das Gericht als frisch gebackener Junganwalt Apollo Justice. Das heißt aber nicht, dass unser lieb gewonnener Phoenix Wright keine Rolle mehr spielt ... nein, er ist auch wieder mit von der Partie ... allerdings dieses mal als Angeklagter in einem Mordfall...

Inhaltlich hat sich nicht viel geändert. Auch beim dritten Teil handelt es sich um eine Art Textadventure, in dem man sich durch die Wahl der richtigen Antwort quasi durch eine Geschichte klickt. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Serie nun keinen Spaß mehr mach. Apollo Justice bietet halt wieder 4 neue Fälle, die in der gewohnten Manier verhandelt und gewonnen werden müssen.

Für alle, die bislang nichts mit dieser Art von Spiel zu tun hatten, noch einmal eine kleine Zusammenfassung, was euch erwartet:
Im Gegensatz zu westlichen Adventures, bei denen man mühevoll Gegenstände erstmal finden muss (ich erwähne nur die Myst-Serie, die mit ihren knochenharten und irrwitzigen Rätseln sicher zahlreiche Spieler zur Verzweiflung trieb) sind Adventures bei Japanern meist deutlich einfacher aufgebaut. Der Spieler hat die Möglichkeit, per Knopfdruck den Ort zu wechseln und kann per Button „untersuchen“, „reden“ oder „präsentieren“ die Örtlichkeit in Augenschein nehmen, Personen auf festgelegte Themen hin Ansprechen oder mit Gegenständen aus dem eigenen Inventar konfrontieren. Somit ist das Spiel zwar recht linear aufgebaut und es gibt nur einen Weg zur Lösung, da man aber trotzdem noch fleissig mitdenken muss und einfaches durchprobieren aller möglichen
Antworten nicht zum Ziel, sondern zum Unterliegen in der Gerichtsverhandlung führt, ist das Spiel dennoch ziemlich unterhaltsam.
Apollo Justice ist in zwei Aufgaben unterteilt. Zum einen ermittelt Phoenix selber, um Beweise zu sammeln. Das bedeutet, dass er relevante Orte aufsuchen, diese genau in Augenschein nehmen und mit in den Fall verstrickten Personen sprechen muss, um sich seine Munition für die darauf folgende Verhandlung zusammenzusammeln. Der zweite Teil (und eher vorherrschende) ist die Verhandlung selber. Hier müssen Zeugenaussagen begutachtet werden und bei Bedarf muss Einspruch erhoben werden. Richtig interessant wird’s dann aber im Kreuzverhör. Hier muss Phoenix die Aussage des Zeugen zerpflücken und mit Hilfe der vorliegenden Beweisstücke Widersprüche, also Lügen der Zeugen, finden und so diese überführen, um den eigenen Mandanten zu entlasten.
Damit der Spieler nicht wahllos ständig Einspruch schreit, obwohl er gar keinen Widerspruch gefunden hat ist die Anzahl der abgelehnten Einsprüche begrenzt. Wird diese Anzahl überschritten, ist der Fall verloren. Somit wird verhindert, dass der Spieler nach den Try and Error Prinzip vorgeht und stattdessen seine grauen Zellen zur Lösung des Falles einsetzt.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen der Serie, schlich sich bei mir bei Apollo Justice leider ab und zu das Gefühl ein, dass die Zusammenhänge teilweise recht weit her geholt sind und die Story teilweise verwirrende und fast schon zu komplexe Ausmaße annimmt. Kurz gesagt: Es passiert, dass man einfach den Überblick verliert und versteht manche zufällig gefundene Zusammhänge nicht wirklich. Dadurch schleicht sich bei Apollo schon mal ein wenig Frust ins Spiel ein.

Das Spiel ist grafisch recht simpel gehalten und beschränkt sich auch in Teil 3, bis auf ein paar Ausnahmen, weitgehend auf einfach animierte Bilder der beteiligten Personen, die allerdings deren Gemütslage recht gut zum Ausdruck bringen. Tatorte und so weiter sieht man als simples Standbild. Die Möglichkeiten des Touchscreen werden dafür in Teil 3 der Serie nun ein wenig intensiver und auch sinnvoll genutzt.
Musikalisch wird eure Ermittlungsarbeit von unauffälligen Gedüdel begleitet, erst im Gerichtssaal erwartet euch die Spannung hochtreibende Mugge, wenn es richtig zur Sache und um die Wurst geht.
Die Steuerung erfolgt komplett über übersichtlich gestaltete Menüs, so dass sich jedermann recht fix zurecht findet.
Speichern könnt ihr übrigens jederzeit per Betätigung der Start-Taste.

Fazit: Mit Ace Attorney Apollo Justice erwarten Fans der Serie vier neue (komplett deutsche) und umfangreiche Fälle, die eine ganze Weile für Unterhaltung sorgen und und den Spieler schnell die Zeit und alles um sich herum vergessen lassen.
Die Fälle sind spannend gestaltet und der DS wird erst zur Seite gelegt, wenn die Lösung gefunden ist. Allerdings wirkt manche Geschichte ein wenig zu sehr an den Haaren herbeigezogen und man kann schon mal den Überblick verlieren - aber das hält sich in den Grenzen des Erstragbaren. Grafisch ist das Spiel nicht sonderlich anspruchsvoll, aber der Fokus liegt ohnehin mehr auf dem Lesen und knobeln. Die Spielcharaktere sind, wie immer, sehr schön in Szene gesetzt.
Wer ein spannendes und gut gelungenes Adventure sucht und die ersten beiden Teile bereits gespielt hat und mochte, der kann bedenkenlos zugreifen. Aber auch für Genre-Neulinge ist Apollo Justice dank der übersichtlichen Menüführung und Linearität sehr gut geeignet. Diese überlegen aber eventuell zuerst zu einem der beiden Vorgänger zu greifen. rw

Spielspaß: 79%

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