Als weiterer Titel
nach Lost Vikings in Blizzards Arcade Classic Serie für den GBA ist nun
der SNES-Klassiker Blackthorne erschienen. Den älteren Zockern unter
euch wird das Spiel bestimmt noch bekannt sein und die meisten werden
wahrscheinlich auch eher positive Erinnerungen damit verbinden, da das
Spiel damals eher zu den besseren Spielen zählte.
Um was geht es in Blackthorne? Hauptcharakter ist Kyle Blackthorne
dessen Aufgabe es ist gegen Obermegabösewicht Sarlac in den Kampf zu
ziehen, der vor 20 Jahren über das Reich von Kyle´s Vater hergefallen
ist. Kyle konnte mit dem mächtigen Lichtstein entkommen und kehrt nun
dank des Steines als ebenbürtiger Gegner für Sarlac zurück…
Wer will kann die Hintergrundstory in Anleitungsbuch auf sage und
schreibe fast 20 Seiten in Form einer Kurzgeschichte nachlesen …
rekordverdächtig.
Vor Start des Spieles hat man nun die Möglichkeit noch schnell ein
kleines Tutorial zu spielen, ansonsten beschränkt sich das Hauptmenü auf
die Möglichkeit ein neues Spiel zu starten oder dank eingebauter
Batterie und immerhin 6 Speicherslots, ein angefangenes Spiel
fortzusetzen.
Ansonsten gibt es noch ein Optionsmenü, welches aber lediglich divers
Soundeinstellungen ermöglicht. Einen Multiplayer-Modus bietet
Blackthorne nicht.
Im eigentlichen Spiel, welches übrigens komplett in Englisch gehalten
ist, merkt man eines sofort: Blackthorne ist eine 1:1 Umsetzung des
SNES-Originals, was sofort an der doch recht antiquierten Optik
ersichtlich ist, und bietet keinerlei Neuerungen zum Original. Wer
dieses also kennt oder besitzt, kann an dieser Stelle eigentlich mit
lesen aufhören.
Im Spiel selber ist es nun die Aufgabe Kyles sich durch diverse Level zu
kämpfen, gegnerischen Goblins auszuweichen oder diese mit seiner Shotgun
platt zu machen, diverse Rätsel zu lösen und so weiter und so fort.
Dabei beschreitet man zumindest in Sachen Steuerung für den GBA „neue“
Wege. Diese erinnert nämlich ziemlich stark an die Klassiker Another
World und Flashback. Schnell durch einen Level rennen und alles mit der
Knarre niedermähen ist bei Blackthorne nämlich nicht möglich. Es wird im
Gegenteil Wert auf schrittweise und überlegtes Vorgehen gelegt. Per
B-Taste zieht man erst seine Waffe, die dann mit A abgefeuert wird. Will
man eine Wand hochklettern, muss die Wumme zuerst eingepackt werden.
Gesprungen wird dann mit A. Rennen wird durch gedrückt halten von R
ermöglicht. Gegenstände, die man einsammelt werden durch die L-Taste
eingesetzt. Drück man auf dem Steuerkreuz vor einem anderen Charakter
stehend nach oben, kann man mit diesem einen kleinen Plausch halten. Die
etwas ungewöhnliche Steuerung mag zwar am Anfang etwas abschrecken,
erfüllt aber absolut ihren Zweck und dafür wird der Gegner dann auch mit
butterweichen Animationen von Kyle belohnt. Sowieso liegt das
Hauptaugenmerk des Spieles eigentlich nicht so sehr auf Action, sondern
eher auf Geschicklichkeit und dem ein oder anderen Rätsel. Ziel ist es
sich, ohne zu sterben (zum Glück verträgt Kyle ein paar Treffer) bis zum
nächsten Speicherpunkt zu kämpfen. Die Schwierigkeit besteht dabei nicht
darin, besonders schwere Gegner zu überwinden, sondern, dass man viele
kleine Fallen überwindet, ohne zu oft getroffen zu werden oder sich
anderweitig verletzt. Stirbt man nämlich vor dem Erreichen des nächsten
Speicherpunktes, darf man den gesamten Bereich noch mal in Angriff
nehmen. Rücksetzpunkte zwischen den Speicherpunkten, die ziemlich weit
auseinander liegen gibt s nämlich nicht. Wäre auch schlimm, denn dann
hätte man die knapp 20 Abschnitte auch viel zu schnell durch und das
Spiel wäre vorbei (dafür ist das Spiel in seiner jetzigen Form dann doch
etwas schwerer). Bei den meisten Spielen stellt sich in der Regel
schnell Langeweile und Frust ein, wenn man bestimmte Abschnitte
gezwungen ist, mehrmals zu spielen. Dies hält sich bei Blackthorne zum
Glück in Grenzen, da das Spiel ziemlich fair gestaltet ist und man aus
begangenen Fehlern schnell lernt und so in aller Regel beim nächsten
Versuch etwas weiter kommt.
Fazit: Blackthorne ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite
ist auch die GBA-Version, wie schon damals die SNES-Version ein
unterhaltsames Spiel mit interessanter Steuerung, das für eine ziemlich
geraume Zeit an den GBA fesseln kann und auch längerfristig motiviert.
Aber leider rechtfertigt der Schriftzug Classic Arcade einfach nicht
mehr, ein Spiel einfach 1:1 inklusive der hoffnungslos veralteten Grafik
mal schnell auf den GBA zu portieren, wo dieser technisch wirklich mehr
zu leisten vermag. So etwas möge verschmerzbar sein, wenn das Spiel
dafür zum Budget-Preis auf den Markt geworfen wird. Das ist aber leider
nicht der Fall und ein Preis von circa 45 Euro ist unserer Meinung
wirklich übertrieben für Blackthorne. Ergebnis: Ein gutes Spiel, das wir
aufgrund des hohen Preises nur denjenigen empfehlen, bei denen der
Spielspaß zählt und die Grafik eines Spieles eher egal ist. Alle anderen
spielen lieber erst Probe.
Spielspaß: 70%
--> Spielpartner
mit BuddyLinker suchen
traumerlebnis.de Forum |
|