Nachdem vor nicht allzu langer Zeit
bereits die PSP-Version von Burnout Legends erschien haben nun auch
DS-Besitzer die Möglichkeit EA´s actiongeladenes Rennspiel auf ihrem
Handheld zu zocken. Wir haben für euch nachgeschaut, ob auch die
DS-Version so genial gelungen ist wie die nahezu perfekte PSP-Variante
oder ob wir es hier mit einen Reinfall wie bei Need for Speed Most
Wanted DS zu tun haben.
Wie der Titel „Legends“ schon erahnen lässt bietet EA eine Art Best of
Version der Burnout Reihe, was aber keineswegs bedeutet, dass uns hier
eine aufgewärmte Umsetzung irgendeines älteren Burnout Titels
vorgesetzt wird. Stattdessen wurde soweit versucht eine inhaltlich zur
PSP-Version weitgehend identische DS-Version zu erschaffen.
Spielerisch wird auch auf dem DS das erfolgreiche Konzept hinter
Burnout weiter verfolgt. Das Augenmerk des Spieles liegt also nicht
nur darauf Rennen als Erster zu beenden. Das Besondere an Burnout ist,
dass dies auf sehr rabiate Weise geschieht. Ist bei anderen
Rennspielen, z.B. Ridge Racer, das so ziemlich schlimmste was
passieren kann eine Kollision mit einem Kontrahenten, ist dies bei
Burnout geradezu unumgänglich. Gegner werden gerammt, gegen die Bande
gepresst oder frontal in den ankommenden Gegenverkehr abgedrängt,
Hauptsache der Gegner wird irgendwie ausgeschaltet. Das geschieht auf
teilweise spektakulärste Art und Weise. Wild durch die Gegend
fliegende Autos sind bei Burnout Legends absolut normal.
Zahlreiche Events im Rahmen der World Tour, die das Kernstück des
Spieles ist, können sogar nur durch zahlreiche Crashs bestanden
werden. So muss der Spieler z.B. innerhalb begrenzter Zeit eine
Mindestzahl an Gegnern von der Piste crashen (im Spiel Takedown
genannt). Umso mehr, desto besser.
Die World Tour besteht dabei aus insgesamt 5 Klassen, die nacheinander
freigespielt werden müssen. In jeder Klasse muss eine bestimmte Anzahl
der angebotenen Events erfolgreich absolviert werden, um den Grand
Prix der Klasse bestreiten zu können. Dieser besteht aus 3 Rennen.
Habt ihr im Grand Prix erfolgreich absolviert geht´s ab in die nächste
Rennklasse.
Aufgaben in den Events können dabei z.B. folgende sein: unterbiete den
aktuellen Rundenrekord, Demoliere den Gegner vollständig bis dieser
fahruntüchtig ist, Fahre alles zu Schrott was nach Konkurrent
aussieht, oder halte bei einem Ausscheidungsrennen in dem der jeweils
rundenletzte ausscheidet möglichst lange durch.
Im Einzel-Event Modus gibt es dann noch die sogenannten Crash-Events,
die man schon aus Burnout 3 kennt. In den 100 Crash-Events müsst ihr
einfach nur spektakuläre Massenunfälle auslösen und dabei das
vorgegebene Verwüstungsziel erreichen. Ein idealer Modus für alle, die
mal richtig Dampf ablassen wollen.
Nun zur technischen Seite. Hier sieht wird dem Spieler deutlich
weniger als auf der PSP geboten. Ich weis, das ist kein fairer
Vergleich, aber leider leider leider liegen zwischen PSP und
DS-Version Welten. Wer die PSP-Variante kennt wird auf dem DS kaum
Spaß am Spiel finden und kann sich Burnout Legends DS wirklich
ersparen. Von der PSP-Variante unbeeinflusste DS Besitzer werden das
Spiel hingegen als ganz OK bis gut gelungen ansehen, aber trotzdem
wird man stellenweise nicht das Gefühl los, dass Burnout Legends DS
irgendwie schnell fertig werden musste und dass hier mit deutlich
weniger Liebe zum Detail gearbeitet wurde.
Beispiel gefällig? So ist die Steuerung auf dem DS zwar annehmbar,
vermittelt aber irgendwie ein etwas unrealistisches Fahrverhalten.
Dann sind die Crashs und das umherfliegen der Autos auf dem DS
physikalisch relativ unrealistisch. Eurer Fahrzeug fliegt unter
Umständen wie ein Gummiball und zu schnell durch die Gegend und
Takedowns werden manchmal durch viel zu kleine Auffahrunfälle
ausgelöst. Außerdem bekommt der Spieler unter Umständen wahre Orgien
an Programmierfehlern zu Gesicht: Autos verschwinden halb in Wänden
oder versinken im Beton oder fallen unter Umständen sogar durch die
Straße hindurch!!! So etwas darf eigentlich nicht passieren. Grafisch
sind die Strecken ziemlich detailreich, wirken aber etwas farbarm und
verkrieselt. Dafür hat man es auch auf dem DS geschafft, den optischen
Boosteffekt ansprechend umzusetzen. Trotzdem wird aber kaum mal so ein
Tempogefühl wie auf der PSP vermittelt. Unter aller Sau sind leider
die Modelle der Rennboliden, die teilweise aussehen wie ursprünglich
für ein GBA-Spiel entworfen. Da wird dem Spieler bei Need for Speed
Underground 2 auf dem DS deutlich mehr geboten und zwischen Burnout
Legends DS und PSP klaffen himmelweite Unterschiede.
Der Sound ist für ein DS Spiel gut gelungen und bietet vorrangig
rockige Themen. Dass man keine musikalische Untermalung wie sonst von
Burnout bekannt erwarten darf sollte klar sein.
Burnout Legens DS bietet weiterhin einen Multiplayer Modus, der
alternativ mit einem einzigen oder mehreren Spielmodulen funktioniert.
Der Ein-Modul Modus bietet aber leider nur eine einzige Strecke, so
dass dieser auf Dauer kaum spielerischen Mehrwert bietet.
Fazit: Bei Burnout Legens DS fährt irgendwie immer das Gefühl mit, als
ob das Spiel unbedingt noch vor Weihnachten fertig werden musste und
so zahlreiche offensichtliche Mängel nicht mehr ausgemerzt wurden.
Ergebnis ist ein Rennspiel der etwas anderen Art auf etwas
überdurchschnittlichem DS Niveau, das aufgrund diverser Mängel und
Schwächen die Genialität der inhaltlich identischen PSP-Version
teilweise eingebüßt hat. Trotzdem ein gutes Rennspiel, dass auch über
längere Zeit motiviert, aber kein Spiel das man unbedingt haben muss.
Wer eine PSP und das DS besitzt lässt die Finger von der DS-Version.
Alle anderen, die unbedingt ein neues Rennspiel für ihr DS brauchen
können über den Kauf nachdenken. Wer Underground 2 fürs DS noch nicht
hat bezieht dieses in seine Überlegungen ein.
Spielspaß: 71%
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