Die NES Classics scheinen auf dem GBA
bislang recht erfolgreich gewesen zu sein. Was liegt da nicht näher, als
sich ein paar weitere NES-Klassiker auszusuchen und auch diese in der
zweiten Runden der NES Classics Serie für den GBA zu veröffentlichen.
Mit dabei ist auch das Puzzle-Spiel Dr. Mario, welches viele von euch
vom NES oder wahrscheinlicher vom Ur-Game Boy kennen dürften.
Ausnahmsweise wurde Prinzessin Toadstool mal nicht entführt und Mario
muss nicht ganze Welten durchqueren, um sie zu befreien. Stattdessen
scheint der an einer Weiterbildungsmaßnahme des Arbeitsamtes
teilgenommen zu haben und hat von Klempner auf den lukrativeren Job des
Arztes umgeschult und arbeitet nun mit Toadstool als Krankenschwester im
Krankenhaus. Dummerweise sind im Forschungslabor des Krankenhauses ein
paar Experimente mit Viren aus dem Ruder gelaufen und die Viren
vermehren sich nun wie wild in den Laborflaschen. Zum Glück hat Mario
gerade ein paar tolle Vitamin-Präparate entwickelt, die helfen könnten,
die Viren zu vernichten. Soviel zur „Story“…
Ihr müsst nun fleißig Pillen in ein Glas mit Viren schweißen, um diese
zu vernichten. Das wiederum funktioniert nach dem Prinzip von Tetris,
Coloumns und Co.. Jeder Virus hat also eine bestimmte Farbe. Gleiches
gilt für die Pillen, die aus zwei Hälften mir jeweils einer bestimmten
Farbe bestehen. Die Pillen fallen nun langsam gen Flaschenboden und
können von euch nach rechts oder links bewegt und auch gedreht werden.
Ziel ist es, eine vertikale oder horizontale Reihe aus mindestens 4
gleichfarbigen Elementen zu bilden. Geschieht dies, lösen sich diese
Elemente auf, und mit diesen der Virus, falls er Teil der Reihe war.
Habt ihr alle Viren in einer Flasche beseitigt, geht es auf zur
nächsten, natürlich noch stärker befallenen Laborflasche. Wie ihr seht
benutzt Dr. Mario ein altbekanntes Prinzip bei Videospiel-Puzzlespielen.
Wer das Spiel bereits kennt oder sich anfangs deutlich unterfordert
fühlt, hat hier sogar die Möglichkeit, den Viruslevel und die
Geschwindigkeit der Pillen auf den gewünschten Level manuell
heraufzusetzen. Und sogar eine alternative Begleitmusik wird dem Spieler
geboten. Außerdem dabei: eine Continue-Funktion, die Möglichkeit den
Highscore zu speichern und ein Sleep-Modus.
Was Dr. Mario für Multiplayer-Fans besonders interessant macht, ist der
eingebaute 1-Modul 2-Spieler-Modus. Schön dass dieser mal wieder
unterstützt wird, bietet er sich hier aufgrund des technisch
anspruchslosen Spieles doch sehr an.
Grafisch und musikalisch ist nicht viel zu erzählen. Wir haben eben eine
1:1 Umsetzung eines NES-Spieles vor uns, also wird natürlich auf
absoluter Sparflamme gekocht. Zum Glück kann man vor allem bei
Puzzle-Spielen darüber hinweg sehen, so dass auch Käufer ohne
nostalgisch motivierten Kaufgrund, mit der billigen Grafik und dem
einfachen Hintergrundgedudel leben können. Wichtiger für den Spielspaß
ist hier, dass die Steuerung exakt ist. Und das ist sie!
Fazit: Dr. Mario ist ein typischer Vertreter der zahlreichen Tetris und
Coloumns Klone und kann für eine ganze Weile ziemlich unterhaltsam sein.
Das Spiel erreicht meiner Meinung nach zwar nicht die Qualität anderer
Klassiker dieses Genre. Dafür fehlen ein paar nicht irgendwo
abgekupferte Spielelemente. Aber in Angesicht des Mangels an guten
Puzzlespielen für den GBA auf dem deutschen Markt, können Fans des Genre
und natürlich Nostalgiker trotzdem zugreifen. Erstere allerdings nur,
wenn sie sich nicht daran stören, dass sie ein Spiel aus dem Jahre 1993
ohne jegliche Neuerung erwerben.
Spielspaß: 73%
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