Nach dem Einschalten
wird man bei Gekido erstmal von einem sehr guten Intro, (nicht abbrechbar!)
in die Geschichte eingeführt. Mit wunderschönen Bildern wird die Story um
auferstandene Tote im Dorf erzählt.
Bis hierhin würde man auf ein waschechtes Adventure schließen doch weit
gefehlt, sobald man im eigentlichen Spiel ist, wähnt man sich wiederum in
einem aufgemotzten Final Fight.
Gekido ist somit kein gewöhnlicher Vertreter der Sidescrolling Beat’em Ups,
die nur von einer spärlichen Rahmenhandlung begleitet werden. Bei Gekido
dreht sich zwar das eigentliche Spiel größtenteils auch nur ums
Gegnerverdreschen, aber die Geschichte wird hier nicht zu bloßen
Rahmenhandlung degradiert, sondern macht meiner Meinung nach viel für die
Motivation, da man sich durch die oft eingestreuten Storyschnipsel immer
mehr im Spiel verbeißt und wissen will wie die Geschichte weitergeht.
Tetsuo, so der Name unseres hünenhaften Helden, macht sich also auf ins
Dorf und redet mit den Bewohnern und schon bekommt er seinen ersten
Auftrag von dem kleinen Mädchen Taeko. Sie sucht ihre Freunde und vermutet
sie im abgeschlossenen Raum nebenan. Also los und den Schlüssel suchen. Im
nächsten Bildschirm beginnt dann auch schon die Erde zu beben und die
ersten Untoten steigen aus selbiger empor. Weiter geht der Weg dann in die
Katakomben des Dorfes, allerdings muss man erstmal eine Lampe finden um in
die Tiefe hinabsteigen zu können. Mehr wird jetzt noch nicht verraten,
aber die Geschichte beginnt sich langsam zu entfalten.
Die Prügeleien erinnern stark an die Genregrößen Streets of Rage und Final
Fight, man kann springen, treten, schlagen, die verschiedenen Techniken zu
einer Combo zusammenfassen und noch zu einer Rundumattacke ausholen. Das
kostet den gesamten Balken der Special Energieleiste , die direkt hinter
der Lebensanzeige Tetsuos steht, ist diese jedoch nicht ganz gefüllt, wird
der Rest von der Lebensenergie abgezogen, also Vorsicht!
Eine weitere Neuerung im Prügel Genre, jeder Tritt oder Schlag zieht
Tetsuo ein ganz klein wenig Energie ab, diese kann jedoch mit Hilfe von
Power Ups wieder aufgefüllt werden, welche nach dem Ableben von manchen
Feinden oder hinter zerstörbaren Einrichtungsgegenständen zum Vorschein
kommen. Doch Vorsicht unter den Extras die es da zu ergattern gibt sind
auch ein paar die eher unschön sind, wie zum Bespiel die Umkehrung der
Steuerung.
Wo wir grad bei Steuerung sind, sie geht gut von der Hand und die Combos
lassen sich auch einfach ausführen.
Grafisch ist das Spiel sehr gut gelungen, die Story Sequenzen im
Anime-Stil sind wunderschön gezeichnet und sehr gut animiert. Im Spiel
selbst wird noch einer draufgesetzt, die Animationen der Kämpfer sind
wirklich sehr gut gelungen, Tetsuo bewegt sich sogar wenn er sich nicht
bewegt, sein Gürtel schwingt im Wind, die Gegner lecken ihre Messer ab,
was will man mehr.
Tetsuo und seine Feinde sind zudem noch sehr groß geraten und sehr
farbenfroh gezeichnet.
Auch bewegte Hindernisse wie Feuer und stachelbesetzte Balken gibt es zu
bewundern.
Der Sound hält sich angenehm im Hintergrund, nur wenn neue Gegnerhorden
zum Angriff blasen, ändert sich die Musik in Richtung treibenden Beats, da
dies allerdings recht oft der Fall ist, nervt diese Melodie aber schon
beizeiten. Die Soundeffekte sind satt und passend.
Gekido spielt sich sehr gut und fesselt lange durch seine Adventure
Atmosphäre, allerdings gibt es auch einige Minuspunkte, als da wären die
zuweilen sehr schweren Kämpfe und ein wenig Unfairness (man fällt oft in
Löcher weil man eine Combo mit einem Sprung abschließt und dieser dann im
Abgrund endet) . Die Gegner werden auch recht oft recycelt. Das man das
Spiel nur mittels Passwort speichern kann ist auch nicht mehr ganz
Zeitgemäß aber noch zu verschmerzen. Das Fehlen eines Mehrspielermodus
allerdings nicht, bei einem solchen Titel sollte das eigentlich schon
obligatorisch sein!?
Positiv ist noch zu erwähnen das das Spiel komplett in Deutsch ist, also
auch English unkundige eine Chance haben der spannenden Geschichte zu
folgen.
Fazit: Eine rundum gelungene Verknüpfung von Sidescroll Prügler und
Adventure der mit wunderbarer Grafik und spannender Story aufwartet.
Kleine Macken wie das Passwortsystem, was einem nur zum jeweiligen
Levelende ein Passwort reicht und der leider nur geringe Umfang schmälern
das Vergnügen leider etwas.
Spielspass: 80 %
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Unser Preview: Beim italienischem
Entwicklerteam Naps Team ist im Augenblick eine Umsetzung des Playstation
Prüglers Gekido für den GBA in der Mache. Hierbei handelt es sich um einen
2D Prügler, der optisch stark an Capcom´s Street Fighter Serie erinnert.
Weitere Infos zum Spiel sind im Augenblick leider recht spärlich
gesäht. Zumindest kann davon ausgegangen werden, daß alle Kämpfer der
Playstation Version enthalten sein werden und ein MultiplayerModus ist
auch sicher dabei.
Erscheinen dürfte Gekido Advance nicht vor Sommer 2002.
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