Mit Hotel Dusk veröffentlicht
Nintendo nun hierzulande den inoffiziellen Nachfolger des DS-Adventure
„Another Code“. Der Nachfolger soll nun das größte Manko des
Vorgängers wett machen – dieser bot nämlich nur eine Gesamtspielzeit
von reichlich 5 Stunden und war somit innerhalb eines Tages
durchspielbar…
Aber erstmal zur Story. In Hotel Dusk schlüpfen wir in die Haut des
ehemaligen NYPD Cop Kyle Hyde, der den Dienst quittieren musste und
nun als Vertreter unterwegs ist. Kyle ist aus einem bestimmten Grund
Vertreter geworden. Er ist auf der Suche nach seinem ehemaligen
Partner, der vor drei Jahren scheinbar auf die kriminelle Seite
gewechselt ist. Die Sache endete damals damit, das Kyle seinen Partner
Bradley anschoss und dieser in den Hudson River stürzte, aber nicht
gefunden wurde. Kyle ist sicher, dass Bradley noch lebt, und hofft
nun, seinen ehemaligen Partner aufzuspüren…
Aktuell ist Kyle gerade in einem recht runtergekommenen Hotel
abgestiegen. Doch irgendwas stimmt hier nicht. Es gab vor kurzem einen
Gast mit gleichem Namen, dann taucht noch die stumme Mila auf, die das
gleiche Armband wie Bradley trägt und insgesamt scheinen die Menschen
im Hotel so einiges zu verschweigen…
Also machen wir uns auf und erkunden das Hotel, um des Rätsels Lösung
und vielleicht sogar Bradley zu finden.
Gespielt wird Hotel Dusk im Hochformat, also so, als ob mal ein Buch
in der Hand halten würde. Dies ist auch ganz gut so, denn insgesamt
hat man schnell das Gefühl, als ob man weniger ein Spiel spielt,
sondern eher einen interaktiven Roman liest. Die Textmenge im Spiel
ist nämlich recht umfangreich. Zum Glück erwarten euch keine
langweiligen Standbilder unter denen massig Text durchläuft, sondern
sämtliche Charaktere werden in einem sehr schön umgesetzten animierten
Comicstil präsentiert, der optisch ein wenig an Manga erinnert. Es
macht wirklich Spaß, den Akteuren bei ihren Gesprächen zuzuschauen,
denn durch die Animation werden auch sehr gut deren Emotionen
dargestellt.
Hat man gerade mal keinen Gesprächspartner sieht man stattdessen auf
dem Touchscreen in Draufsicht eine Karte des Hotels und im anderen
Bildschirm wird die aktuelle Umgebung in 3D dargestellt. Viele Dinge
kann man sich auf Wunsch dann auch im Touchscreen näher anschauen und
erforschen.
Gesteuert wird das Spiel DS-typisch ausschließlich über den
Touchscreen. Dies gilt auch für die eingestreuten Rätsel, die wie
schon bei Another Code fleißig die Möglichkeiten des Touchscreen
nutzen.
Neben den rätseln ist es eure wichtigste Aufgabe die Gespräche mit den
Hotelbewohnern geschickt zu führen. Der Chef des Hotels mag nämlich
keinen Ärger und wenn man die falsche Frage auf die falsche Weise im
falschen Augenblick stellt, kann es schnell passieren, dass man aus
dem Hotel geschmissen wird, was ein Game Over bedeutet.
In Sachen Story gefällt besonders, dass diese nicht vorhersehbar ist
und sich so dauerhaft ein hohes Maß an Spannung aufbaut und hält, denn
man ist doch neugierig und will wissen wie es weitergeht…
Neben der sehr schön gelungenen Grafik bietet auch der Soundtrack
keinen Anlass zum meckern, denn dieser hält sich dezent im Hintergrund
und bietet nette Melodien, die auch nach längerer Zeit nicht anfangen
zu nerven.
Fazit: Wer Another Code mochte, oder damals mit dem Kauf nur zögerte,
weil die sehr kurze Spielzeit nicht mit dem Kaufpreis von knapp 40
Euro vereinbar waren, kann ruhigen Gewissens zum Nachfolger Hotel Dusk
greifen. Den Spieler erwartet ein spannendes Point & Click Adventure,
das das Gefühl vermittelt einen interaktiven Roman zu lesen, durch
tolle grafische Präsentation glänzt und in dieser Weise nur auf dem DS
möglich ist. Das Spiel ist sowohl für Anfänger als auch Profis
geeignet und sorgt mit insgesamt 10 Kapiteln für ausreichend langen
Spielspaß. rw
Spielspaß: 83%
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