Mit Lost Vikings halten wir nun den
ersten Titel der Blizzard Classic Arcade Serie in den Händen. Im Rahmen
dieser Serie werden die Jungs von Blizzard nun einige ihrer größten
Erfolge für den GBA wieder veröffentlichen. Dabei handelt es sich um 1:1
Umsetzungen der SNES-Versionen der Spiele. Dies gilt auch für die
GBA-Version von Lost Vikings, die bereits im Jahr 1993 für das SNES
veröffentlicht wurde und damals bei diversen Game-Magazinen ganz
annehmbare Spielspaß-Wertungen erzielen konnte.
Hauptakteure des Spieles sind die drei Wikinger Erik, Olaf und Baloeg,
allesamt erfolgreiche und aufopferungsvoll für ihre Familien sorgende
Familienväter. Doch eines Nachts passiert etwas unerwartetes. Ein
Raumschiff taucht über dem kleinen Wikingerdorf auf und entführt die
drei Wikinger-Kumpels. Drahtzieher der Entführung ist Tomator, der einen
intergalaktischen Zoo betreibt und noch dringend ein paar gute Exemplare
der Gattung Mensch für diesen benötigt und unsere drei Wikinger hierfür
auserwählt und entführt hat.
Wikinger lassen sich natürlich nicht so einfach entführen und
beschließen abzuhauen, was natürlich nicht ganz so einfach ist, da sie
gut bewacht sind und zwischen dem Raumschiff und dem heimatlichen Herd
eine ganze Reihe Hindernisse liegen. Genauer gesagt immerhin 35 Level.
Unsere Aufgabe ist es nun die Steuerung der drei zu übernehmen und eine
Mischung aus Geschicklichkeits- und Denkspiel erfolgreich durchzuzocken.
Per R oder L Taste kann man nun zwischen Olaf, Erik und Baloeg
umherschalten und deren individuellen Eigenschaften kombinieren, um den
nächsten Levelausgang zu erreichen. Olaf ist der stärkste der Truppe und
besitzt ein Schild, mit dem er jeden Gegner aufhalten kann. Baloeg
Stärken hingegen liegen eindeutig bei den Waffen. Dank Pfeil und Bogen
bzw. Schwert macht er Gegner unschädlich oder betätigt weiter entfernt
gelegene Schalter. Erik, der letzte im Bunde, kann
schnell rennen und mit etwas Anlauf mit seinem Kopf so manche Wand zum
Einsturz bringen.
Ziel ist es alle 3 Wikinger durch jeden Level zu bringen - und das geht
nur, wenn man seine grauen Zellen mächtig gewalitg anstrengt und die
Fähigkeiten der drei und in der Gegend herumliegende nützliche
Gegenstände (z.B. Bomben) richtig kombiniert, klug einsetzt und nicht
vorher einen der Wikinger das Zeitliche segnet. Und das ist manchmal gar
nicht so leicht, denn es kann schon mal eine ganze Weile dauern, bis man
den Dreh heraus hat. So verwundert es auch nicht, dass für einen Level
locker eine halbe Stunde brauchen kann, obwohl dieser nicht allzu groß
ist. Man muss halt die richtige Strategie herausfinden und benötigt auch
den einen oder anderen Anlauf.
Ungeduldige Naturen werden jetzt schon merken, dass Lost Vikings nichts
für sie ist, denn das Spiel erfordert eindeutig eine gehörige Portion
Ausdauer und, dank knackiger Rätsel, intensiven Einsatz der grauen
Zellen. Das Spiel ist halt manchmal schon ein bisschen langatmig.
In Sachen Grafik bekleckert sich Lost Vikings nicht allzu sehr mit Ruhm.
Typische SNES-Grafik bekommt man hier zu Gesicht. Und die ist eben schon
10 Jahre alt. Ein paar Nachbesserungen hätten dem Spiel hier nicht
schlecht getan. Das gleiche gilt auch für die Musik, die zwar nicht
nervt, aber auch nicht zum
mitschunkeln anregt.Die Steuerung ist exakt, erfordert aber ein wenig
Eingewöhnungszeit und ist meiner meiner nach teilweise etwas umständlich
ausgefallen. Insgesamt kommt hier der Eindruck auf, als ob man sich bei
Blizzard die Sache ein bisschen zu leicht gemacht hat. Einfach nur eine
1:1 Konvertierung ist nicht allzu viel. Keine bessere Grafik oder Sound,
kein Multiplayer-Modus, nichts.
Wenigsten eine Batterie für bis zu 6 Spielstände hat man dem Modul
spendiert.
Und deutsche Texte sind zum Glück auch vorhanden.
Fazit: Mit Lost Vikings erscheint wieder einmal eine 1:1 Umsetzung eines
SNES-Klassikers. Ein guter Mix aus Geschicklichkeit und Knobelspiel, das
Knobelfans, die die SNES-Version nicht kennen und genügend Ausdauer
haben, empfohlen werden kann und für eine ganze Weile beschäftigen kann.
Grafik und Sound sind schon etwas in die Jahre gekommen und neue Levels
oder ein Multiplayer sind auch nicht zu finden. Da wäre mehr drin
gewesen. Aber nichts desto trotz sorgt das Spielprinzip auch heute noch
für Spaß und hat nichts von seinem Charme verloren.
Spielspaß: 73%
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Unser Preview: Die Jungs von Blizzard starten nun
das “BLIZZARD CLASSIC ARCADE” LABEL und gleichzeitig gleich noch eine
GBA-Remake des vom SNES bekannten und mittlerweile 10 Jahre alten “The
Lost Vikings™”.
Eure Aufgabe ist es den 3 Vikingern Erik, Olaf und Baleog zu helfen,
gemeinsam eine ganze Menge von Rätseln zu lösen, um wieder nach Hause
zurück zu gelangen. Hierzu müsst ihr in 35 Levels hunderte von Puzzles
lösen, Gegner besiegen und neue Fähigkeiten lernen und einsetzen. Dabei
spielt ihr mit allen drei Vikingern.
US-Release des Titels ist im Frühjahr 2003 über Vivendi Universal.
rw 09.10.02
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