Superpünktlich zum
Kinostart des neuen Dreamworks Animationsfilms Madagascar, der schon
seit Monaten in den Himmel gelobt wird und nach Ice Age und Findet Nemo
eine neue Perle in diesem Filmgenre werden möchte hat sich Activision um
die spielbaren Versionen gekümmert, die nun seit kurzem auch für DS und
GBA erhältlich sind.
Klar dürfte sein, dass sich die Story des Spieles an die des Filmes
hält. Das Zebra Marty hat Geburtstag und wünscht sich, den mittlerweile
recht tristem Zooalltag mal für kurze Zeit zu entfliehen und etwas
Unbekanntes zu sehen: die Wildnis. Angeblich soll Conneticut sehr
interessant sein. Also bricht Marty mit ein paar gleichgesinnten
Pinguinen aus. Marty´s Freunde Alex der Löwe, Melman die Giraffe und
Gloria das Nilpferd können Marty natürlich nicht alleine so etwas
gefährliches machen lassen und folgen dem Ausbrecher. Klar, das hier
nichts so läuft wie geplant… und so landen die vier Freunde auf
Madagascar, wo es heißt in der ungewohnten Wildnis zu überleben und
nebenbei noch einer Bande partybesessener Lemuren aus der Patsche zu
helfen.
Wie so üblich für Lizenzspiele hat man sich mal wieder für das gute alte
Jump´n Run Genre entschieden. Ihr Erkundet also die bekannten Szenarien
des Filmes vom Zoo, über die Straßen New Yorks, bis hin zum Schiff und
schließlich Madagascar.
Wie es auch schon bei zahlreichen anderen Jump´n Runs in letzter Zeit
üblich ist haben auch hier alle unsere Hauptcharaktere verschiedene
Fähigkeiten, die sinnvoll miteinander kombiniert werden müssen. Alex
kann z.B. Doppelsprünge, Marty besonders schnell laufen und weit
springen, Melman erlernt die Fähigkeit des besonders hohen Nies-Sprunges
und Gloria kann z.B. als einzige der Truppe schwimmen. Um euer Levelziel
zu lösen müsst ihr also die Charaktere entsprechend ihren Fähigkeiten
einsetzen. Dabei stehen nicht in jedem Level alle Charaktere zur
Verfügung. Allerdings könnt ihr später in bereits gelöste Abschnitte
zurückkehren und dann zuerst unerreichbar scheinende Bereiche doch noch
erreichen. Neben dem eigentlichen Levelziel sind in jedem Level noch
eine ganze Menge Bonusmünzen verteilt, die man einsammeln sollte, um
Boni freizuschalten. Ist ja auch nichts neues und aus anderen Spielen
bekannt, um zum mehrmaligen Spielen zu motivieren. Ob dies dadurch nun
wirklich erreicht wird steht auf einem anderem Blatt geschrieben.
In jedem Level werden in Form kurzer Tutorial, die ins Spiel eingebaut
sind, Fragen zur Steuerung und neu erlernten Fähigkeiten erläutert, so
dass eigentlich niemand mit dieser überfordert sein sollte.
Die Level selber wurden versucht abwechslungsreich zu gestalten. Eine
Vielzahl der Spielabschnitte ist nach dem Muster „Sammle soviel von
dieser Sache ein, um den Level verlassen zu können“ gestaltet oder es
handelt sich um ganz normale Jump´n Run Abschnitte, wo einfach nur der
Ausgang erreicht werden muss, ohne vorher die Energieleiste auf Null
sinken zu lassen. Glücklicherweise gibt es dann aber noch andere
auflockernde Aufgaben. Da sind z.B. Schleich-Abschnitte, in denen man
das Ziel erreichen muss, ohne von umherlaufenden Wachposten gesehen zu
werden. Und dann wären noch ein paar nette Minispiel-Level, Das wäre
z.B. der Lemuren-Rave, der eine Art Geschicklichkeitstest für Melman
darstellt, in welchem dieser Raubkatzen durch drücken der richtigen
Taste im richtigen Moment wegkicken muss. Hier ist ein genaues Timing
erforderlich.
Das Spiel bietet des weiteren insgesamt 3 Speicherlots. Leben habt ihr
übrigens unendlich. Dafür gibt es keine Rücksetzpunkte, so dass ihr bei
Verlust eines Lebens den aktuellen Abschnitt von vorne beginnen müsst.
Das ist vor allem bei suchlastigen Abschnitten etwas nervig. Genauso
unschön ist es, dass man doch ab und zu zwangsweise blind in Hindernisse
springen muss. Die unendlichen Leben führen indessen hinzu, dass
Madagascar doch recht schnell durchzuspielen ist. Begrenzte Leben und
dafür Rücksetzpunkte wären evtl. die bessere Lösung gewesen.
Grafisch bewegt sich das Spiel auf GBA-üblichem Niveau und bietet bunte
Hintergründe und lustige Animationen der Charaktere. Einziger
Kritikpunkt wäre hier, dass manchmal Hindernisse oder z.B. der ein oder
andere Lemure sich etwas zu wenig vom Hintergrund abheben und etwas
schlechter sichtbar sind. Dies stört aber den Spielspaß nicht weiter.
Wer einen DS hat wird feststellen müssen, dass die Madagascar-Version
für dieses Gerät quasi identisch mit der GBA-Version ist.
Fazit: Madagascar ist ein Lizenz-Jump´n Run, wie es so viele gibt. Der
Großteil des Spieles ist spielerische Hausmannskost. Ein paar
innovativere Spielabschnitte sorgen zum Glück regelmäßig für etwas
zusätzliche Abwechslung. Die Steuerung ist in Ordnung, grafisch und
musikalisch wird gehobener Durchschnitt geboten. Ansonsten liegt wieder
einmal zuviel Augenmerk auf ungeliebten Sammelaufgaben. Außerdem sollte
man mal den für dieses und viele andere GBA-Lizenzspiele
verantwortlichen Hersteller Vicarious Visions auch mal dazu überreden,
nicht bereits zehnmal benutzte Spielideen noch ein elftes mal beim
nächsten Spiel zu verwursten. So wirkt nämlich jedes zweite Spiel aus
diesem Hause wie ein Neuaufguss in angepasstem Grafikgewand…
Fans des Films können trotzdem mit einem Kauf liebäugeln. Alle anderen
finden sicherlich auch ein besseres Jump´n Run für den GBA.
Spielspaß: 68%
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