Mal wieder hat eine
Lizenz-Umsetzung eines aktuellen Kinostreifens den Weg auf den GBA
gefunden. Dieses mal präsentiert uns Atari das Spiel zum in Kürze in
Deutschland startenden neuesten Peter Pan Remakes. Allseits bekannt ist
ja, dass solche Umsetzungen nur im Ausnahmefall Spielspaß versprechen und
leider meistens nicht annähernd an das Kino-Vorbild herankommen. Ob Peter
Pan zu diesen seltenen Spielen gehört haben wir für euch getestet.
Hat man sich bis zum Hauptmenü durchgekämpft, stehen dem Spieler lediglich
3 Optionen zur Wahl: ein neues Spiel beginnen, per Passworteingabe ein
Spiel fortsetzen (dem Modul wurde also keine Batterie spendiert). Des
weiteren gibt es noch ein Optionsmenü. Hier kann man wieder mal nur die
SFX und Musiklautstärke einstellen. Manchmal frage ich mich echt, wer
solche Optionen überhaupt nutzt. Warum soll ich die Musiklautstärke im
Optionsmenü regeln, wenn mein GBA doch einen Lautstärkeregler hat????
Die Story im eigentlichem Spiel ist die von Peter Pan altbekannte
Geschichte zwischen Peter Pan und Käpt´n Hook, welcher immer hinter Peter
her ist, um sich zu rächen.
Das Geschehen wird größtenteils in einer leicht isometrischen Perspektive
dargestellt, nur Flug- und Labyrinth-Level werden in klassischer
2D-Perspektive präsentiert. Das Spiel selber ist in viele kleine
Abschnitte unterteilt, in denen man die unterschiedlichsten Aufgaben
erledigen muss: Piraten bekämpfen, Kanonenkugeln ausweichen, Feen fangen,
und vor allem die unterschiedlichsten Dinge fleißig einsammeln. Hört sich
ziemlich abwechslungsreich an, oder? Ist es auch, aber leider sind die
Aufgaben selber ziemlich öde und somit stellt sich trotzdem innerhalb
kürzester Zeit gähnende Langeweile ein.
Die Abschnitte sind übrigens durch kleine Einblendungen und Texte
miteinander verknüpft, in denen die Story (auf deutsch) weitererzählt
wird. Aber irgendwie sind die Texte ziemlich konfus und zusammenhangslos…
manche Teile der erzählten Story hab ich jedenfalls nicht wirklich
geschnallt…
Grafisch wird auch nicht allzu viel geboten. Langweilig und farbarm
designte Level und schlecht gelungene, billig animierte Charaktere prägen
das Spiel vom Anfang bis zum Ende. Gleiches gilt für die belanglos vor
sich hin düdelnde Musik.
Die Steuerung funktioniert meistens, bietet aber auch nicht gerade eine
große Auswahl an Aktionen. Laufen, hüpfen, mit dem Schwert angreifen kann
man und es gibt einen Sprungangriff… mehr nicht. Im direkten Kampf am
Gegner hat die Steuerung außerdem so ihre Macken. Bleibt man am Gegner,
endet dies garantiert mit Energie-Verlust. Relativ unverletzt kommt man
nur davon, wenn man zuschlägt, wegrennt und dies wiederholt, bis der
Gegner besiegt ist. Bei Fluglevels ist es teilweise Glückssache, den
Hindernissen rechtzeitig ausweichen zu können. Zum Glück kann man seinen
Energie- und Lebensvorrat regelmäßig wieder auffrischen, so dass das Game
Over nicht so schnell auf dem Bildschirm prankt. Das Problem ist eben,
dass man den GBA vorher wahrscheinlich freiwillig abschaltet… Insgesamt
ist das Frustpotential zu hoch und Langeweile stellt sich aufgrund
fehlenden Spielspaßes und wirklicher Abwechslung und motivierender
Spielinhalte schon nach kurzer Zeit ein.
Ein bisschen auf Gegner einschlagen, Gegenstände suchen, Hindernissen
ausweichen und sich durch nervige Labyrinthe quälen sind nun mal nicht die
Basis, für ein gutes Spiel.
Fazit: Peter Pan ist so ein Spiel, bei dem es für einen Spieletester ganz
schnell nur noch nervige Pflicht ist, ein Spiel entgegen seinem Wunsch,
weiter spielen zu müssen…
Die optische und musikalische Präsentation von Peter Pan ist genauso
durchschnittlich wie das Spielprinzip langweilig ist. Kauft euch lieber
ein anderes Spiel, denn Peter Pan ist leider mal wieder ein
Vorzeige-Kandidat aus der Schublade „Lizenzumsetzungen, die niemand
braucht“. Schade!
Spielspaß: 55%
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Unser Preview: Nun erscheint in
Bälde über Atari bereits das zweite Peter Pan Spiel für den GBA. Auch hier haben wir
es wieder mit einem Action-Adventure mit reichlich Kämpf-, Spring und
Flugeinlagen und dem ein oder anderen Puzzle zu tun, bei welchem aber die
Jump´n Run Elemente mehr im Hintergrund stehen dürften.
Die Story entspricht übrigens der des allseits bekannten Filmes.
Ein paar Zwischensequenzen, bestehend aus ein paar Szenen aus dem Film,
sollen ebenfalls enthalten sein. rw 09.12.03
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