Mit Phoenix Wright: Ace Attorney wird nun erstmals ein Spiel eines in Europa auf
Videospielkonsolen absolut unbekanntem Genre veröffentlicht – einer
Art Textadventure, in dem man durch die Wahl der richtigen Antwort
quasi durch eine Geschichte klickt. Hört sich erstmal etwas
trocken und langweilig an, ist es aber nicht. Anders wäre wohl auch
nicht zu erklären, dass solche Spiele in Japan in wahren Massen Monat
für Monat erscheinen, wenn auch oftmals als recht freizügige Dating-Simulation. Dass dieses Spielgenre bislang nie den Weg nach
außerhalb Japans schaffte ist wohl am ehesten mit dem hohen
Übersetzungsaufwand bei solchen Spielen zu erklären.
Zum Glück gehört Phoenix Wright für das DS nicht zu Dating-Sim
Untergenre, sondern euch erwartet eine Anwaltssimulation, in der ihr
in die Haut des frisch gebackenen Anwalts Phoenix Wright schlüpft. Die
Phoenix Wright Serie ist in Japan mittlerweile bald schon vierteilig…
Im Gegensatz zu westlichen Adventures, bei denen man mühevoll
Gegenstände erstmal finden muss (ich erwähne nur die Myst-Serie, die
mit ihren knochenharten und irrwitzigen Rätseln sicher zahlreiche
Spieler zur Verzweiflung trieb) sind Adventures bei Japanern deutlich
einfacher aufgebaut. Der Spieler hat die Möglichkeit, per Knopfdruck
den Ort zu wechseln und kann per Button „untersuchen“, „reden“ oder
„präsentieren“ die Örtlichkeit in Augenschein nehmen, Personen auf
festgelegte Themen hin Ansprechen oder mit Gegenständen aus dem
eigenen Inventar konfrontieren. Somit ist das Spiel zwar recht linear
aufgebaut und es gibt nur einen Weg zur Lösung, da man aber trotzdem
noch mitdenken muss und einfachen durchprobieren aller möglichen
antworten nicht zum Ziel führt, ist das Spiel dennoch ziemlich
unterhaltsam.
Phoenix Wright ist in zwei Aufgaben unterteilt. Zum einen ermittelt
Phoenix selber, um Beweise zu sammeln. Das bedeutet, dass er relevante
Orte aufsuchen, diese genau in Augenschein nehmen und mit in den Fall
verstrickten Personen sprechen muss, um sich seine Munition für die
darauf folgende Verhandlung zusammenzusammeln. Der zweite Teil ist die
Verhandlung selber. Hier müssen Zeugenaussagen begutachtet werden und
bei Bedarf muss Einspruch erhoben werden. Richtig interessant wird’s
dann aber im Kreuzverhör. Hier muss Phoenix die Aussage des Zeugen
zerpflücken und mit Hilfe der vorliegenden Beweisstücke Widersprüche,
also Lügen der Zeugen, finden und so diese überführen, um den eigenen
Mandanten zu entlasten.
Damit der Spieler nicht wahllos ständig Einspruch schreit, obwohl er
gar keinen Widerspruch gefunden hat ist die Anzahl der abgelehnten
Einsprüche begrenzt. Wird diese Anzahl überschritten, ist der Fall
verloren. Somit wird verhindert, dass der Spieler nach den Try and
Error Prinzip vorgeht und stattdessen seine grauen Zellen zur Lösung
des Falles einsetzt.
Das Spiel ist grafisch recht simpel gehalten und beschränkt sich auf
simpel animierte Bilder der beteiligten Personen, die allerdings deren
Gemütslage ziemlich gut zum Ausdruck bringen. Tatorte uns so weiter
sieht man als simples Standbild. Rein grafisch wäre das Spiel
problemlos auch auf dem GBA möglich gewesen.
Musikalisch wird eure Ermittlungsarbeit von unauffälligen Gedüdel
begleitet, erst im Gerichtssaal erwartet euch die Spannung
hochtreibende Mugge, wenn es richtig zur Sache und um die Wurst geht.
Die Steuerung erfolgt komplett über übersichtlich gestaltete Menüs, so
dass sich jedermann recht fix zurecht findet.
Speichern könnt ihr übrigens jederzeit per Betätigung der Start-Taste.
Fazit: Mit Phoenix Wright erwartet euch ein interaktiver Kriminalroman
mit zahlreichen Fällen, der locker 30 Stunden Spielspaß bringt und
eine super Alternative zur Buchlektüre vorm schlafen gehen bietet.
Die Fälle sind spannend gestaltet und der DS wird erst zur Seite
gelegt, wenn die Lösung gefunden ist. Grafisch ist das Spiel nicht
sonderlich anspruchsvoll, aber der Fokus liegt ohnehin mehr auf dem
Lesen. Die Spielcharaktere sind trotzdem sehr schön in Szene gesetzt.
Wer ein spannendes und gut gelungenes Adventure sucht, der kann
bedenkenlos zugreifen. Aber auch für Genre-Neulinge ist Phoenix Wright
dank der übersichtlichen Menüführung und Linearität sehr gut geeignet.
Endlich mal wieder was neues jenseits von Renn-, Sport- und
Actionsspielen! Und es wundert irgendwie nicht, dass dieses für
Nicht-Japaner so neuartige Spielprinzip gerade auf dem DS erschienen
ist. Bitte mehr davon. rw
Spielspaß: 82%
Unser Preview: Der Sensationsprozess steigt am 31.
März 2006. An diesem Tag erscheint der neuartige Nintendo DS-Titel
„Phoenix Wright: Ace Attorney“ - und macht die tragbare Konsole zum
Tribunal. Die Spieler erleben ein völlig neues Genre: die
Gerichtssimulation, eine hoch spannende Mischung aus Abenteuer- und
Denkspiel. In der Rolle des jungen Anwalts Phoenix Wright müssen sie
virtuellen Mandanten zum Freispruch verhelfen und sich einen Namen als
Verteidiger machen. Der innovative Titel von Capcom wurde exklusiv für
Nintendos revolutionären Handheld entwickelt. Damit liegt die
Gerechtigkeit nun ganz in der Hand der Nintendo DS-Fans.
Als unerfahrenes Mitglied der Anwaltskanzlei Fey & Co. übernimmt
Phoenix Wright zunächst nur einfache Fälle unter Anleitung seiner
Mentorin Mia Fey. Aber schon bald findet er sich wieder in einem
Gestrüpp aus Mord, Lüge, Korruption und gefälschten Beweisen. Phoenix
muss seinen ganzen Grips zusammen nehmen, um die Wahrheit
herauszufinden und am Ende den wirklichen Täter zu überführen.
Alle Fälle werden auf zwei verschieden Spielebenen entschieden: erst
bei der Suche nach der Wahrheit, bei der Befragung von Zeugen und der
Suche nach Beweisen, dann beim Schlagabtausch im Gerichtssaal. Vor
Beginn des eigentlichen Prozesses muss der Spieler also möglichst
viele Beweise sammeln, die seinen Klienten entlasten und die Argumente
der Anklage widerlegen. Er muss Zeugen in die Mangel nehmen, um
mögliche Widersprüche aufzudecken, den Tatort untersuchen und
Geheimnissen auf die Spur kommen. Auf dem Touchscreen des Nintendo DS
kann er z.B. Fingerabdrücke sicherstellen, Räume durchsuchen oder
Videobänder vom Tatort ansehen.
Die Entlastungsbeweise gilt es dann vor Gericht so geschickt
vorzubringen, dass die Anklage praktisch in sich zusammenfällt. Wie
der Touchscreen bei der Beweissuche, so sorgt das integrierte
Mikrophon des Nintendo DS während der virtuellen Verhandlung für eine
gute Portion Realismus. Mit einem kräftigen „Einspruch!“ kann der
Spieler unfaire Methoden des Staatsanwalts unterbinden. Aber Vorsicht:
Weist der Richter mehr als fünf Einsprüche als unberechtigt zurück,
fällt er sofort ein Urteil im Sinne der Anklage.
Phoenix Wright: Ace Attorney beruht auf dem japanischen
Spiele-Bestseller Gyakutan Saiban. Für Nintendo DS wurde das Spiel
komplett überarbeitet, um dessen neuartige Funktionen – etwa den
Touchsceen – bei der Aufklärung der Verbrechen optimal einsetzen zu
können.
Auch die Fachpresse zeigte sich von dem Spiel begeistert. Das
Online-Magazin IGN.com urteilt beispielsweise: „Allein das Skript des
Spiels lohnt schon die Eintrittskarte zur Gerichtsverhandlung;
fesselnde Charaktere, einmalige Situationen und gut getextete, witzige
Dialoge halten das Interesse während der Begegnungen mit den
zahlreichen Spielfiguren stets wach.“ Und auf Gamespot.com schreibt
eine Spieletesterin: „Phoenix Wright ist ein einzigartiges Spiel, das
ganz wunderbar vom Touchscreen und dem Mikrophon des DS profitiert.
Abenteuerspiele sind wieder da und hipper denn je. Das haben sie
Phoenix Wright: Ace Attorney zu verdanken.“ Da kann man nur noch
sagen: Kein Einspruch, Euer Ehren!Quelle: Pressemeldung Nintendo 28.01.06
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