Mit Disney´s der
Schatzplanet erscheint nun nach Tarzan innerhalb kürzester Zeit das
nächste GBA-Spiel zu einem Disney-Kinofilm. Also wieder eine
Lizenz-Umsetzung, was eigentlich nichts gutes erwarten lässt. Aber…Gott
sei Dank, zumindest haben wir es schon mal nicht mit einem weiteren
Standart Jump´n Run zu tun *freu*, denn der Schatzplanet ist ein
Puzzlespiel mit Actioneinlagen, das stark von solchen Klassikern wie
Chips Challenge inspiriert worden zu sein scheint. Sprich Ihr kämpft
Euch durch eine Vielzahl von Levels (immerhin an die 20) und müsst
reichlich Ratsel lösen (also Schalter umlegen, Schlüssel finden,
Gegenstände durch die Gegend schieben, ab und zu den ein oder anderen
Gegner kaltmachen oder zumindest austricksen und so weiter und so fort.
Das Ganze ist natürlich hübsch in die Story des Filmes eingepackt,
welche wäre, dass ihr als Jim Hawkins eine Karte zu einem sagenhaften
Piratenschatz entdeckt und euch natürlich aufmacht diesen zu finden.
Allerdings ist Jim nicht der einzige, der dieses ziel ziemlich
ausdauernd verfolgt….sprich: die Ganze Sache wird Euch nicht leicht
gemacht. Die Geschichte wird euch nett verpackt im Spiel in Form von
zahlreichen Dialogen zwischen den Levels und dem ein oder anderen
Filmausschnitt erzählt.
Wie schon gesagt liegt das Hauptaugenmerk im Spiel eindeutig auf Puzzles
lösen. Neben oben bereits genannten Aufgaben gilt es noch das ein oder
andere Problem mit Hilfe von sogenannten Morph-Tricks zu bewältigen.
Diese Tricks, die Ihr im Spiel mit der Zeit erlernt helfen z.B.
Gegenstände zu bewegen, besonders hoch oderweit zu springen, etwas zu
rammen oder für Abkühlung oder Licht zu sorgen. Somit stehen Jim eine
ganze Reihe von Fähigkeiten zur Verfügung, die zur Lösung der
ausnahmsweise mal ziemlich abwechslungsreich gestalteten Rätsel
beitragen. Dazu tragen aber wohl auch die verschiedenen Gegner und
Hindernisse bei, die alle zur Überwindung eine andere Strategie
eurerseits erfordern. Einziges Manko in den Rätsel-Levels: die
Steuerung. Das das ganze Geschehen in isometrischer Perspektive
dargestellt wird erleichtert es einem die „Arbeit“ nicht gerade, dass
die Steuerung dies nicht berücksüchtig. Das Ergebnis, will Jim z.B. nach
schräg unten links laufen muss man nicht etwas auf dem Steuerkreuz nach
schräg unten links drücken, sonder nur nach links. Solange man nicht
schnell reagieren muss, stört dies nicht weiter. Aber sobald man mal vor
einem unangenehmen Gegner weglaufen muss hat man den Salat, da man dann
dauernd in die falsche Richtung läuft. Hier braucht man echt etwas Übung
bis Jim macht was er soll. Die Musik und Grafik geben im Gegensatz zur
Steuerung keinerlei Grund zum meckern. Die Grafik ist sehr schön,
abwechslungsreich und detailliert gelungen und alles auf dem Display ist
gut zu erkennen. Die Musik gehört meiner Meinung nach mit zum Besten,
was mir bislang auf dem GBA geboten wurde. – sehr stimmungsvoll, tolle
Melodien, abwechslungsreich und aufwendig – nur ein paar mehr wäre nicht
schlecht gewesen.
Zur Auflockerung gibt es übrigens neben den Rätsellevels noch ein paar
Shot’em Up Passagen, in denen ihr mit eurem Solarsurfer die Gegend
unsicher macht. Diese sind eigentlich auch ganz gut gelungen, wenn auch
nicht weltbewegend – eben eine nette Abwechslung.
Ansonsten wäre noch zu erwähnen, dass ihr im Spiel jederzeit in eine
Automap umschalten könnt und somit nie den Überblick verliert, wo ihr
seid, wo ihr hinmüsst und wo man schon war. Eine feine Sache, die ich
allzu oft bei anderen Spielen vermisse.
Nur zu einer Batterie für das Modul konnte man sich wohl nicht
durchringen, also heißt es mal wieder fleißig Passwörter zu notieren.
Fazit: Ein Spiel, das vor allem all denen empfohlen werden kann, die
eigentlich Puzzle-Spiele mögen, aber sich dann doch nicht rantrauen,
weil man dann an zu schweren Rätseln verzweifelt. Dies geschieht beim
Schatzplaneten dank sehr fairem Schwierigkeitsgrad nicht, womit das
Spiel für Profis auch nicht so empfehlenswert ist. Alle anderen werden
eine ganze Weile an den GBA gefesselt. Ein gutes Spiel, das mal nicht
das Vorurteil bestätigt, dass Lizenzspiele immer schlecht sind. rw
30.12.02
Spielspaß: 72 %
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