Pünktlich zum heutigen
Deutschland-Kinostart von Shrek 2 präsentieren wir euch hier den Test
zum dazugehörigen GBA-Abenteuer, welches bereits seit ein paar Tagen,
also bereits vor dem Start des Filmes, hierzulande erhältlich ist. Lest
weiter um herauszufinden, ob das Spiel zum zweiten Film besser gelungen
ist als zum ersten… schön wär´s, denn Teil 1 war ja nicht gerade der
Spielspaß-Knaller.
Zur Story: Wie ihr in den letzten Tagen in der Fernsehrwerbung zum Film
sicherlich schon erfahren habt, begeben sich Shrek und seine Fiona nach
ihrer Hochzeit zu Fiona´s Eltern, dem König und der Königin des
Königreiches Weit Weit Weg, welchen sich entschlossen haben, einen
großen Ball für das junge Paar auszurichten. Natürlich sind sie nicht
sonderlich begeistert, als sie feststellen, das Shrek ein hässlicher
Oger ist…
Das Spiel besteht aus 5 Welten, die jeweils in 5 Kapitel unterteilt
sind. In diesen Welten spielt ihr in Locations aus dem Film zwischen
welchen in Szenenbildern aus dem die Story (auf deutsch) erzählt wird.
Zu Beginn des Spieles könnt ihr euch dank eingebauter Batterie für einen
von drei Speicherslots entscheiden und schon kanns losgehen. Das
Hauptmenü besteht dabei lediglich aus dem Punkt Spielstart und die
Credits. Man hat sich also auf das nötigste beschränkt. Auch einen
Schwierigkeitgrad kann man nicht wählen, nach kurzer Spielzeit wird aber
auch klar, warum dies auch nicht sinnvoll ist.
Entgegengesetzt der meisten Erwartungen entpuppt sich Shrek 2 schon nach
kurzer Spielzeit als etwas anderes als erwartet. Das Spiel ist nämlich
kein reines Jump´n Run, wie so viele Lizenz-Umsetzungen, sondern eine
Mischung aus Jump´n Run und Puzzlespiel. Um durch die Level zu kommen,
müsst ihr nämlich nicht nur eure Hüpfkünste beweisen, sondern auch eure
grauen Zellen anstrengen. Dabei bestehen die Rätsel nicht wie sonst
leider üblich aus Schalterrätseln, sondern sind deutlich
abwechslungsreicher gestaltet. In den meisten Spielabschnitten spielt
ihr nämlich mit mehr als einem Charakter, diese haben natürlich
verschiedene Fähigkeiten und ihr könnt zwischen beiden hin und her
schalten. Das Ergebnis, auf das dies hinausführt erinnert dann
verblüffend stark an die Umsetzung der von Disney´s „Bärenbrüder“,
welche vor nicht allzu langer Zeit für den GBA erschienen. Die
Charaktere müssen nämlich zusammenarbeiten und sich gegenseitig helfen,
damit beide das Levelende erreichen – und das müssen Sie. Esel kann
höher springen, Shrek Trampoline in die Höhe halten oder Fußboden
mittels Arschbombe zerbröseln und so weiter und so fort. Für andere
Hindernisse müsst ihr dagegen bestimmte Gegenstände besitzen, an welche
man natürlich auch erstmal rankommen muss. Als Charaktere stehen anfangs
nur Shrek und/oder Esel zur Wahl, später kommen dann noch der
gestiefelte Kater und der Pfefferkuchenmann hinzu, beide natürlich auch
wieder mit individuellen Fähigkeiten, die deren Level dann auch anders
erscheinen lassen. Spielt der Kater alleine, ist der entsprechende
Abschnitt z.B. deutlich Jump´n Run lastiger. Achso, der am Ende von Teil
1 einbeinige Pfefferkuchenmann hat eine eine Pfefferkuchenbeinprothese
erhalten und kann somit als nicht mehr behindert angesehen werden ;-).
Insgesamt weis das Spielprinzip, wie schon bei Bärenbrüder, zu gefallen
und sorgt für ein gehobenes Spielspaß-Niveau. Vicarious Visions, die
sowohl für Shrek 2 als auch für Bärenbrüder verantwortlich waren, haben
hier einfach mal das gleiche Spielprinzip zweimal verwurstet … so kann
man sich auch Arbeit sparen. Aber solange wie ein gutes Spiel das
Ergebnis ist, kann man ruhig mal ein Auge zudrücken.
Zur technischen Seite: Grafisch ist das Spie lecht super gelungen und
bietet farbreiche und wirklich sehr detaillierte Grafiken. Meiner
Meinung nach bietet das Spiel mit die beste Grafik, die bislang in
diesem Genre auf dem GBA zu sehen waren. Die Charaktere wirken wie
gerendert (vor allem Esel sieht super aus) und sind auch sehr schön
animiert. Der Sound, übrigens von Shin’en, den Machern von Iridion I und
II, ist ebenfalls sehr gut. Der Soundtrack hätte allerdings ruhig ein
paar Themen mehr gebrauchen können. Einzig nervig ist Esels ständiges
„Okay“, welches echt zu oft fällt (passt aber zu Esel, der ja nun mal
ein ziemlich nerviger Typ ist).
In Sachen Steuerung gibt es ebenfalls nic zu meckern, jeder macht was er
soll und wann er soll, und zwar exakt. Unfaire Stellen sind mir auch
keine aufgefallen.
Natürlich haben wir auch was zu meckern. Vicarious haben nämlich beim
abkupfern von Bärenbrüder einen wichtigen Bestandteil in Bärenbrüder
vergessen auch in Shrek 2 einzubauen: Rücksetzpunkte! Es gib einfach
keine. Sobald man alle Lebenspunkte aufgebraucht hat und abkratzt, darf
man den ganzen Level noch mal spielen. Vor allem im ersten Level mit dem
gestiefelten Kater stand ich echt kurz vorm Wutanfall, als ich circa
zehnmal den fast geschafften Level noch mal von vorne beginnen musste…
Dies zieht zwar die Spielzeit in die Länge, aber ein paar Level mehr
hätten dieses Ziel auch erfüllt. Und ein paar Level mehr wären auch
nicht schlecht gewesen, denn Shrek 2 ist nicht sonderlich umfangreich
geworden und an einem Wochenende problemlos durchspielbar. Dass man
unendlich Leben zur Verfügung hat tut hier sein übriges dazu.
Fazit: Mit Shrek 2 beschert uns Publisher Activision ein dem Film
würdiges Spiel, welches von deutlich höherer Qualität als die Mehrzahl
der Lizenz-Umsetzungen auf dem GBA ist und teilweise sogar für den
berüchtigten „einmal versuch ich es noch“ sorgt. Mit Rücksetzpunkten und
größerem Umfang hätte Shrek problemlos den Sprung über die 80%-Marke
geschafft. Aber auch so werden Shrek-Fans nicht enttäuscht sein.
Spielspaß: 75%
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