Spyro macht gerade Urlaub, als plötzlich ein magischer Sturm aufzieht
und die Drachenältesten ins Schattenreich entführt. Und natürlich kann
nur Spyro sie befreien. Dazu muss er allerdings die Kunst der
Drachenkata erlernen, um mit der erlernten Magie die Kreaturen des
Schattenreiches besiegen zu können, seine Freunde zu befreien und
herauszufinden wer für den ganzen Schlamassel verantwortlich ist.
Soviel zur Hintergrundgeschichte des ersten Spyro-Spieles für das
Nintendo DS.
Bevor ihr jedoch einen neuen Spielstand anlegen und alle
Drachenälteste retten könnt müsst euch erstmal rekordverdächtige lange
anschauen, wer alles an der Entwicklung des Spieles beteiligt war …
diese Prozedur kann leider nicht abgebrochen werden und ist wirklich
übertrieben in die Länge gezogen und nervig. Nachdem nun auch der
letzte weis, dass das Spiel von Sierra entwickelt wurde kann es
losgehen.
Sehr schnell wird klar, dass Spyro auf dem DS keine Umsetzung der vom
GBA bekannten Rätsel-Jump´n Runs in isometrischer Darstellung ist. Das
Geschehen wird zwar auch aus der Vogelperspektive dargestellt, aber
die bei vielen Spielern nicht sonderlich beliebte isometrische
Darstellung gehört nun der Vergangenheit an. Außerdem wird das
Geschehen in sehr schöner, detailierter und aufwendig wirkender Grafik
in Pastell-Optik dargestellt, die optisch ein wenig an diverse Rayman
Spiele erinnert. Die Charaktere im Spiel sind dagegen Polygone und
wirken dadurch recht detailliert.
Unsere Aufgabe ist es nun, unsere Freunde zu befreien, die in einer
Parallelwelt – der Schattenwelt – gefangen sind. Hierzu kann Spyro auf
bestimmten Feldern in diese Welt flippen und obwohl er sich immer noch
an der gleichen Stelle befindet sind nun die fiesen Schattenkreaturen
und die gefangenen Drachen sichtbar. Spyro muss nun in jedem
Spielabschnitt alle Drachen befreien, um Zugang zum nächsten Bereich
zu erhalten. Dazu heißt es zum einen den aktuellen Bereich peinlichst
genau zu untersuchen, um alle Drachen aufzuspüren (deren Standort wird
zwar am Anfang jedes Levels eingeblendet, dies ist aber eher weniger
hilfreich und verhindert kaum rumgesuche) und nebenbei fleißig Boni
einzusammeln. Dazu ist es teils nötig zwischen realer und Schattenwelt
zu flippen, um diverse Hindernisse zu überwinden (Holzpalisaden sind
z.B. im Schattenreich kein Hindernis, dafür sind Schatztruhen nur in
der realen Welt sichtbar).
Hat Spyro alle Drachen eines Abschnittes befreit kann er zum
Drachentempel zurückkehren und dort als Dankeschön neue Fähigkeiten
erlernen, die wiederum dazu führen bislang unschaffbare Aufgaben zu
erledigen und unerreichbare Gegenden zu erreichen. So kann Spyro im
Laufe der Zeit rammen, Drachenschwanzschläge erlernen, einen
Hornangriff ausüben, Doppelsprünge erlernen, seinen Feueratem
einsetzen und als größte Neuerung: magische Zaubersprüche der
verschiedensten Art einsetzen.
Das Spielgeschehen wird dabei immer auf dem oberen Bildschirm
dargestellt, der untere Bildschirm fungiert dagegen je nach Wahl als
Status-, Inventar- oder Weltkartenbildschirm und zur Eingabe der
Zaubersprüche. Diese werden dadurch ausgeführt, indem der Spieler auf
dem Touchscreen bestimmte Symbole zeichnet.
Man kann also sagen, dass wesentliche Bestandteile, die für
Spyro-Spiele typisch sind beibehalten wurden und neue Spielelemente
und Anpassungen an die größeren technischen Fähigkeiten des DS neu
hinzugekommen sind. Für meinen Teil wurde leider der auf Dauer etwas
langweilende Anteil der Suchaufgaben in zu großem Umfang leider
beibehalten und die Chance für ein frischeres Spieldesign nicht
wirklich genutzt.
Was ebenfalls auffällt ist, dass das Spiel in verschiedener Hinsicht
etwas unausgegoren bzw. unfertig wirkt. Beispiele gefällig?
So steht zu Beginn des Spieles der Storytext in toller Grafik auf dem
oberen Display und in ganz einfacher Schrift auf schlichtem schwarzen
Hintergrund noch mal identisch auf dem unteren Display. Gleichzeitig
fehlt ein Hinweis, dass man zum fortfahren auf den Touchscreen tippen
soll. Hier denkt man echt, dass schlicht vergessen wurde, sich um die
grafische Gestaltung des Touchscreen zu kümmern. Genauso seltsam ist,
dass man in Dialogen statt dem auf dem DS und GBA absolut üblichem
A-Knopf auf einmal absolut unüblich X drücken muss, dass es Fehler bei
der Kollisionsabfrage gibt und Boni teilweise so fallen, dass sie
unerreichbar sind obwohl man direkt vor ihnen steht. Ebenso suboptimal
ist die Integration des Touchscreen in die Steuerung. Theoretisch
müsste man oftmals nämlich drei Hände haben, um gleichzeitig das
Steuerkreuz, die Tasten und den Touchscreen zu bedienen.
Positiv ist dagegen zu erwähnen, dass man jederzeit speichern kann.
Fazit: Spyro Shadow Legacy für das DS ist ein Spiel das gemischte
Gefühle hinterlässt. Auf der einen Seite bietet das Spiel eine optisch
tolle Präsentation und mit der Magie ein neues interessantes
Spielelement, andererseits drängt sich das Gefühl auf, dass das Spiel
unbedingt vor Weihnachten erscheinen sollte und so nötiges Feintuning
des Spieles unterblieb. Wer die bisherigen GBA-Teile der Spyro-Serie
mochte wird sicherlich auch mit der DS-Version seinen Spaß haben. Alle
anderen wird der zu Höhe Anteil an Suchaufgaben im Spiel und der etwas
zähe Spielfluß (Spyro könnte echt ne Ecke schneller laufen) über kurz
oder lang etwas stören.
Insgesamt ein gutes Spiel aus dem man aber hätte mehr machen können.
rw
Spielspaß: 71%
Unser Preview:
Vivendi veröffentlicht im Herbst mit Spyro Shadow
Legacy das erste Spyro-Spiel für das DS. Erstmal werden in einem
Spyro-Spiel dann auch Rollenspiel-Elemente enthalten sein! So könnt
ihr nun über Touchscreen, der auch als Übersichtskarte fungiert,
Zaubersprüche eingeben. rw 19.05.05
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