Wer von Euch wenigsten etwas auf
actionlastige Rennspiele steht, dem wird bestimmt von der PS2 das Spiel
Stuntman bekannt sein, welches sich auf dieser Konsole ziemlich großer
Beliebtheit erfreut. Als dieses Spiel für Sony´s Konsole herauskam,
hätte bestimmt niemand geglaubt, dass es auch einmal eine GBA-Version
von Stuntman geben wird. Aber man soll ja nie die Hoffnung aufgeben und
so geschah doch das relativ unerwartete: Dank Atari ist nun auch
Stuntman für den GBA erhältlich. Und man hat sich sogar richtig Mühe
gegeben und nicht einfach eine abgespeckte 2D-Variante veröffentlicht.
Nein, Stuntman für den GBA basiert tatsächlich auf Polygonen. Das bieten
nicht viele GBA-Titel.
Na mal sehn ob, Stuntman an den ebenfalls auf Polygonen basierenden
Rennspielkönig des GBA – V-Rally – den Rang ablaufen kann.
Aber erstmal zum Spielprinzip: In Stuntman fährt der Spieler nämlich
keine Rennen und es gibt auch keine Gegner. Stattdessen schlüpft Ihr in
die Haut eines Stuntman und müsst genau nach Vorgabe eine Stuntszene
absolvieren. Das heißt: Ihr folgt einer vorgegebenen Strecke, müsst
anderen Autos nach Vorgabe links oder rechts ausweichen, an
vorgeschriebenen Stellen 90 Grad oder 180 Grad-Wenden durchführen, über
Rampen springen, Gegenstände über den Haufen fahren, an vorgegebenen
Stellen Explosionen auslösen und so weiter und so fort. Das Ganze muss
dann auch noch innerhalb einer gewissen Zeit absolviert werden, denn
niemand will ja ein Stuntauto sehen, das total lahm durch die Gegend
tuckert. Nur wer in einer Stuntszene mindestens 50% aller Aufgaben
erfüllt und alle Checkpoints rechtzeitig erreicht erfüllt seinen Auftrag
und kann sich nach der nächsten Herausforderung umschauen. Dabei enthält
ein solcher Auftrag bis zu circa 20 Aktionen, die Ihr innerhalb der
vorgegebenen Zeit ausführen müsst. Bis mal also es schafft, Zeitlimit
und Aufgaben erfolgreich untereinen Hut zu bringen, ist man wirklich ne
ganze Weile beschäftigt.
Nachdem Ihr Euch nach dem einschalten des GBA für Deutsch als Sprache
entschieden und einen neuen Spielstand angelegt habt, findet Ihr Euch
auch schon im Hauptmenü wieder. Hier kann man sich zwischen der Karriere
oder der Arena entscheiden. Außerdem hat man noch die Möglichkeit, sich
über die verschiedenen Symbole im Spiel zu informieren.
Hinter der Karriere verstecken sich dann die Punkte Karriere und
Filmografie. Ersterer Punkt stellt den Kern des Spieles dar. Zuallererst
ist es Deine Aufgabe eine ganze Menge (18) an Testläufen zu absolvieren.
Sind diese alle absolviert, was schon eine ganze Weile dauert, geht es
dann richtig zur Sache. Du musst nun die Stunts für insgesamt 6 Filme
(je 3 Szenarios) fahren. Los geht natürlich mit einem Billigfilm. Später
arbeitet man sich dann zu den großen Produktionen vor. Dabei muss man
bei den Filmen nun statt 50% stattliche 85% der Aufgaben erledigen.
Hinter der Filmografie versteckt sich dagegen ein Übungsmodus, in
welchem man in den bereits durchgespielten Filmen sein Können
aufpolieren kann.
Hinter dem Menüpunkt Arena verstecken sich wiederum eine Reihe Reihe von
Präzisions- und Sprungtests. Hier kann sein Glück versuchen, wenn man
die Karriere tatsächlich durchgespielt hat. Mit Hilfe des in der
Karriere verdienten Geldes kann man sich nun z.B. bessere Autos kaufen,
die auch dringend nötig sind, um die teilweise echt harten
Aufgabenstellungen zu schaffen. Natürlich werden die Tests auch hier nur
Stück für Stück freigeschalten.
Zur technischen Seite: Stuntman zeigt eindrucksvoll, was auf dem GBA so
alles möglich ist. Das gesamt Spiel wird in flüssiger und ordentlicher
Polygongrafik präsentiert. Die verschiedenen Lokationen sind
abwechslungsreich gestaltet und erinnern optisch fast an ein PSone-Spiel.
Dazu kommt noch ein ordentlicher Soundtrack, satte Motorengeräusche und
eine glasklare deutsche Sprachausgabe. Hier hat man sich wirklich Mühe
gegeben und erreicht so ziemlich V-Rally 3 Niveau. So muss ein Rennspiel
auf dem GBA aussehen. Die Steuerung ist auch ganz ok gelungen,
allerdings für meinen Geschmack etwas zu schwammig ausgefallen, so dass
man deshalb dann doch etwas mehr Eingewöhnungszeit braucht und der ein
oder andere missglückte Versuch auf das Konto der Steuerung geht, die
auch minimal zu spät eingeleitete Fahrmanöver aufgrund ihrer Trägheit
knallhart bestraft und somit den Schwierigkeitsgrad von Stuntman noch
ein bisschen nach oben dreht.
Der teilweise ziemlich knackige Schwierigkeitsgrad in Verbindung mit dem
nicht gerade kleinen Umfang des Spieles garantieren dafür dann aber
langfristigen Spielspaß. Denn an einem Wochenende ist das Spiel
unmöglich durchspielbar. Die Kombination aus Rennspiel und
auszuführenden Aktionen hat einen gewissen Charme und sorgt für eine
gehörige Portion Motivation. Man kommt mit jedem Anlauf, dank nahezu
nicht vorhandener unfairer Stellen, immer wieder ein Stückchen weiter
voran und dem Ziel entgegen und erwischt sich selber dabei, wie man sich
immer wieder sagt: „Noch ein Versuch, dann mach ich aber erstmal Pause
und spiele später weiter“. Natürlich bleibt es selten bei diesem
Vorsatz… man zockt doch weiter.
Habt Ihr noch einen Freund bei der Hand, der ebenfalls im Besitz eines
Stuntman-Modules ist, kann man außerdem noch im 2-Spieler-Modus antreten
und ermitteln wer in Sachen Präzissionstests und Sprungtests der bessere
GBA-Stuntman ist.
Fazit: Mit Stuntman ist endlich mal wieder ein grafisch, technisch und
spielerisch hochwertiges Spiel für den GBA erschienen, das gekonnt Racer
und Action-Elemente miteinander verbindet und sich somit deutlich von
der Rennspiel-Konkurrenz abhebt.
Ein großer Umfang des Spieles und ein, wie schon von der PS2-Version
bekannter, hoher Schwierigkeitsgrad sorgen für lang anhaltenden
Spielspaß und Dauermotivation.
Wer meine Ausführungen über Stuntman auch nur ein klein wenig
interessant fand, wird den Kauf des Spieles sicherlich nicht bereuen.
Spielspaß: 82%
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Unser Preview: Infogrmaes haben nun erste Bilder zur
GBA-Umsetzung des PS2-Hits Stuntman veröffentlicht. Zumindest grafisch
scheint somit endlich ernsthaste Konkurrenz für V-Rally auf uns
zuzukommen. rw 10.04.03
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